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Das Studio LUX war immer mein Baby. Ich habe es gemeinsam mit den beiden Kolleginnen Emma Steel und Velvet Steel gegründet. Das Studio lebte von der Unterschiedlichkeit und den Inspirationen von uns Dreien.
Während der langen Arbeitspause, die Corona uns bescherte, bin ich wie viele andere zum Nachdenken gekommen. Ich mag lieber selber Sessions machen als Studioinhaberin sein.
Seit Januar 2022 führt nun die Kollegin Velvet Steel das Studio alleine, und ich habe einfach nur dort gearbeitet.
Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich immer neue Impulse brauche. Ich liebe Veränderungen und neue Aufgaben. Das ist mein Lebenselexier.
Ab dem 1.9.24 wechsele ich in das neue Studio Atrium am Bahnhof Südkreuz. Mehr dazu in weiteren Beiträgen.
Als Abschied vom LUX und auch als Ode an die wunderbare Zeit finden sich hier noch mal die Profiltexte von der Webseite. Sie gefallen mit nach wie vor sehr gut, und ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich sie lese, wie gut ich mich damals schon beschrieben habe.
Der Ganzkörper-Ledersack von McHurt. Es ist nicht nur das herrlich weiche, wohlriechende Leder, was mich begeistert, sondern die vielen Spielmöglichkeiten. Es fühlt sich wunderschön an, wenn man in diesem engen Sack eingepackt ist. Geborgen und doch ausgeliefert.
Ja, ich habe es natürlich ausprobiert, wie es sich drin liegt. Herrlich!
Aber üblicherweise stehe ich ja eher daneben, packe jemanden in den Sack, zurre ihn mit den Gurten fest zusammen und binde den Sack dann noch mit Seilen am Bett fest. Dabei kann man sich auch genüsslich Zeit lassen. Netterweise hat der Sack an den passenden Stellen Reißverschlüsse…
Bei mir darf man alles, was einem sonst der Anstand, die Moral oder sonst wer verbietet.
Ich bin allerdings weder eine klassische Domina noch eine Sadistin. Ich bin Führungspersönlichkeit auf Augenhöhe und leidenschaftliches Spielkind. Mein Vorlieben gehen dabei ins Unkonventionelle, Perverse und auch Lustvolle.
Schmerz tritt für mich nicht als Qual, sondern als erotisches Element auf.
Ich sehe mich dabei als Erfüllungsgehilfin und gestalte eine schöne Zeit für meinen Spielpartner. Und genau das macht mich dann auch an.
Ich kitzle gerne heraus wo die „Knackpunkte“ sind. Das ist natürlich bei jedem Menschen anders. Und genau das ist die Herausforderung für mich, denn viele wissen ja selber gar nicht, auf was sie besonders reagieren.
Was mich wirklich ausmacht, ist glaube ich, dass ich eine große Liebe zu den Menschen habe. Ich begegne jedem Menschen zunächst positiv. Man muss auf jeden Fall nichts leisten, damit ich jemanden Sympathien entgegen bringe.
Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung, der übergriffigen und feindseeligen Kommunikation besonders in den sozialen Medien, empfinde ich als sehr schlimm. Ich möchte mit Menschen so umgehen, wie ich mir auch wünsche, dass sie mit mir umgehen.
Und ich freue mich auch nach so langer Zeit in der Sexarbeit immer noch auf neue und alte Kunden. Jeder ist herzlich willkommen.
Meine Dominanz hat für mich etwas Selbstverständliches und Akzeptierendes. Dass ich den Ton angebe ist klar und muss nicht durch Geschrei oder Gehabe manifestiert werden. Ich mag sogar Sessions auf Augenhöhe. Dabei habe ich nie das Gefühl, meine Führungsrolle zu verlieren. Für mich spielt weder das Alter noch das Aussehen des Gegenübers eine Rolle, nur das Spiel ist wichtig. Und ich spüre schon recht schnell bei der Kontaktaufnahme, ob ich mit den Phantasien etwas anfangen kann. Selten finde ich gar keinen Zugang, sondern zumeist formt sich schon schnell ein wages Bild in meinem Kopf. Ich muss spüren, in welche Richtung das Spiel gehen kann, dann wird es auch eine gute Session. Dominanz heißt für mich auch Aktivität, denn ich gehöre zu den handelnden Dominas. Das heißt, dass ich fast die ganze Zeit etwas tue und mein Spielpartner gibt sich mir hin. Zwischen Hingabe und sich ausliefern ist ja nur ein kleiner Schritt….
Das Spiel. Es gibt so viele erotische Punkte oder Dinge die mich reizen, dass ich mittlerweile wirklich sagen muss, der normale Sex ist langweilig für mich geworden. Es macht mich an, wenn ich im SM-Spiel merke: „Jetzt, hab ich ihn!“ oder „Jetzt gehört er mir!“ Diesen Punkt will ich finden. Das ist ein ungeheurerer Energieschub auch für mich. Jede Session ist anders. Und das ist spannend. Vielleicht ist es auch der Tabubruch beim SM, der mich anzieht. Ich denke, dass jeder Mensch Phantasien hat und auch erotisierbar ist über den üblichen Bereich hinaus. In unserer Gesellschaft hat dies aber immer noch keinen Platz.
Ich denke, ich habe einen Rotlichtfetisch. Dieser führte mich während meines Studium in Hamburg immer wieder auf die Reeperbahn. Und ich wußte, dass ich DAS auch Mal machen will. Es war irgend so ein ganz besonderer Reiz, der mich fasziniert hat und immer noch magisch anzieht. Mein Studium finanzierte ich mir dann mit Escort und später mit Wohnungsprostituion.
Damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass SO WAS mein Beruf sein könnte. Und ich versackte nach dem Studium in der Marketing-Industrie. Versacken ist nicht das richtige Wort, denn im Grunde stieg ich die Leiter immer weiter hoch. Doch ich fühlte mich immer mehr wie eine Sklavin des Firmen-Corporate-Identitys. Ich wollte raus und erinnerte mich an die guten alten Zeiten, wo ich angeschafft habe.
Und ich habe mich getraut.
Ich habe meinen vermeintlichen Bombenjob aufgegeben und bin wieder ins Rotlicht eingetaucht. Schnell war mir klar, dass ich reifer und lustvoller geworden bin, und meine Sessions sind viel erotischer geworden. Wenn ich zurückblicke, so hat es wohl zwei bis drei Jahre gedauert, bis ich meine ganz persönliche dominante Linie gefunden habe. Klar und direkt, spielerisch und lustvoll. Ich stehe jetzt ungeniert zu meiner Berührbarkeit und lebe das auch. Für mich stehen Erotik und Dominanz nicht im Widerspruch, sondern gehören in meinen Sessions zusammen.
Meine Entscheidung, die Sexarbeit zu meinem Beruf zu machen habe ich nie bereut!
Frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert.
Bildquellen:
BDSM Studio Lux Berlin
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