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Die Anfrage von Julian Beyer, dem immer gut gelaunten Moderator von Radio Bremen Zwei, kam für mich überraschend. Er wollte mich für die Sendung „Gesprächszeit“ interviewen. Die Sendung beschreibt sich auf der Webseite mit den Worten:
„Ob Promis, Politiker oder Menschen von nebenan: In der Gesprächszeit lernen Sie Menschen kennen. Denn die Interviews sind intensiv, ehrlich und nah.“
Jede Sendung ist einer bestimmten Person gewidmet, und es sollte bei mir sowohl um „Privates“ als auch um „Politisches“ gehen. Der Blick hinter die Kulissen ist bei so einem Format sehr wichtig, denn sonst ist es ja zu trocken. Und die Sendung ist so erfolgreich, dass es sogar schon den Hörfunkpreis gab.
Wie er auf mich komme, fragte ich ihn?
Er habe mich im Jahr davor interviewt zum Thema Sexarbeit und Corona und erinnerte sich an die lebendige Zusammenarbeit.
Da ich im letzten Jahr sehr viel Pressearbeit für unseren Berufsverband gemacht hatte, mußte ich kurz in meinem Gedächtnis kramen. Ja, ich erinnerte mich. Ja, das war ein wirklich guter Beitrag.
Ich sagte also zu.
Eine Stunde Johanna Weber. Ist das nicht etwas übertrieben? Ich bin doch kein Star.
Aber ich schaute mir an, wer da sonst zu Gast in der Sendung war. Eine bunte Mischung. Sehr bekannte Persönlichkeiten und auch die Friseurin und der Bäcker. Das beruhigte mich.
Nervös war ich nicht wirklich, aber ich hatte Angst, dass ich vielleicht zu schnell rede und das dann nicht rüber kommt. Ich befürchtete, dass ich mich total verplaudere und dann käme nur belangloses Zeug in die Sendung. Aber meine Sorge, war unbegründet, denn Julian Bayer führte mich sehr souverän durch die Sendung. Er ließ mir aber immer den Raum um zu erzählen. Nie wurde ich unterbrochen, und seine Nachfragen waren alle samt sehr gut.
Hier einige Zitate:
Privat:
Ihr Freundeskreis sei durchaus kritisch gewesen, erzählt Weber: "Wenn man mit seinen Freunden darüber spricht, die halten einen alle natürlich für bekloppt. Niemand sagt: 'Super, häng' deinen Bombenjob und deine Karriere an den Nagel und werde Prostituierte. Das ist eine tolle Idee."
Politisch:
„Wer nicht mehr als Sexarbeiterin arbeiten will, der braucht einen anderen Job, der auch zu der Person passt. Deshalb brauchen wir alternative Beschäftigungsmöglichkeiten – und keine Verbote.“
Das Interview zum Nachhören ->
Es ist aktuell nicht erreichbar. Ich habe es angefragt.