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Seit zwei Jahren bin ich jeden Monat zu Gast im Studio Nordic in Oldenburg. Diesmal möchte ich alle Interessierten einladen mit dabei zu sein und zu erfahren, was wir Sexarbeiterinnen hinter den Kulissen denn eigentlich so machen.
Meine Zuganreise war etwas holprig, aber nun bin ich da. Ich stoße die Tür zum Treppenhaus des Nordic auf, und höre Geigenmusik.
Kali ist also schon da.
Ohne ihre Geige geht sie ja nicht aus dem Haus. Der Name „Hexengeige“ paßt so wunderbar zu ihr.
Wir Sexarbeiterinnen haben ja auch viele Gesichter.
Sie geigt im Holzraum, und ich will sie nicht durch Türklingeln stören. Ich wühle nach dem Schlüssel für das Studio.
Ja, es ist nicht unüblich, dass wir einen Schlüssel bekommen für die Studios, in denen wir regelmäßig am Arbeiten sind. Das ist in Bordellen oder Terminwohnungen genauso.
Ich latsche gleich in die Küche und schaffe mir einen Platz auf dem Tisch.
In einer Stunde kommt mein erster Gast.
Also, noch Zeit für einen Kaffee. Oder doch erst duschen?
Kali hat einen Termin gleichzeitig mit mir. Da ist immer interessant, wer von denen den zuerst klingelt. Die klingeln nie gemeinsam, sondern der Zweite wartet immer unauffällig bis der erste drin ist, sofern sie sich überhaut über den Weg laufen.
„Kennst du deinen schon“, frage ich sie.
„Nee.“
Die Klingel geht.
Ich stehe auf und Kali ruft mir hinterher: „Meiner heißt Martin.“
„Ah, meiner heißt Stefan.“
Kali lacht in der Küche „Hätte auch Thomas oder Jürgen sein können…“
Nach der Session verabschiede ich meinen Gast, und Kali kommt gleich auf mich zu: „Wir müssen jetzt mal den Termin abstimmen.“
„Hä?“, da war doch was, dämmert es mir.
„Ja, der Stammi, von dem ich dir gestern erzählte, will nun heute kommen. Gehst du für ne halbe Stunde mit rein?“
„Klar. Hab Zeit ab 17:00 Uhr. Plane mich einfach ein.“
Anstatt, dass ich mein „Arbeitszimmer“ putze, wird erst mal ein Stückchen Kuchen gegessen…
Kali, die „Streberin“ hat das Putzen ihres Zimmers schon fertig.
Schnell in meinen Kalender gucken. Was war noch mit meinem Termin um 15:00 Uhr?
Da steht, der wollte bis 12:00 bestätigen per WhatsApp.
Ja, die Nachricht ist da - allerdings eine Sprachnachricht.
Boh, ich hasse Sprachnachrichten. Na, was will man machen.
Also, er schafft es leider doch nicht.
Genau das hatte ich mir schon gedacht. So klang er nämlich schon als er gestern Abend den Termin machte.
Mein Telefon klingelt.
Sehr sympathische Stimme. Er will nichts Besonderes: Sex auf dem Gynstuhl. Ob ich sowas wohl mache. Na logisch. Ja, er würde sich dann noch mal melden, wann er denn Morgen Zeit habe.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich solche Interessenten wirklich wieder melden ist nur ca. 20%
Aber egal. Sowas gehört halt zum Job dazu.
Schon klingelt das Telefon wieder.
Klaus ist dran.
Ob ich noch wisse, wer er sei?
Tja, äh, hüstel…. da muss man echt diplomatisch antworten: „Ich weiß, dass wir uns kennen, aber ich kann dich grad nicht wegstecken. Hilf mir mal auf die Sprünge.“
Er kommt dann heute Abend nach meiner Session mit Kali und ihrem Stammi.
Das paßt ja prima.
Schnell den Raum buchen im internen Onlinekalender, und dann muß ich endlich mal putzen.
Ups, das Telefon klingelt schon wieder.
Was ist denn heute los?
Sonst klingelt es tagelang nicht.
Einer, der mit seiner Partnerin kommen möchte.
Üblicherweise Spinner.
Aber der klingt real.
Er melde sich wieder.
Was das bedeutet, siehe oben…
Und zum Putzen komme ich wohl überhaupt nicht, denn die Tür geht auf und Inhaberin und Kollegin, Nica, kommt rein.
Lange nicht gesehen.
Es ist jedes Mal ein schönes Gefühl, hier zu sein und sie zu treffen.
Das ist bei weitem nicht in jedem Studio so.
Und nun wird es richtig voll in der "Puffküche".
Amely Pain und ihr Filou stürmen rein.
Filou hat vier Beine und ein hübsches Fell. „Die Mama war ein Dackel,“ kommt es von Amely.
Mir rutscht raus, dass der Vater wohl ein Collie gewesen sein muss....
Es ist schwer zu beschreiben, wie die Viererunterhaltung hier in der „Puffküche“ gerade abläuft. Es wird von einem Thema zum nächsten gesprungen. Angefangen vom Gendern, von Arbeitsbedigungen in anderen Studios, über Heiraten, Bahnfahren, Kuchenessen, wie man rollstuhlfahrende Kunden in den 1.Stock bekommt… und dann tippen alle wieder stumm auf ihren Computern oder Handis rum.
Und ich gehe jetzt putzen.
Amely verabschiedet sich, denn sie war nur gekommen, um sich Sachen aus ihrem Spind zu holen für ihre Reise nach Berlin. Wollte sie da auf eine Fetisch-Party oder arbeiten? Ich hab das nicht so ganz verstanden. Egal.
Dann kam um 17:30 Kalis Stammi, bei dem ich ja mit rein sollte in die Session.
Das artete dann etwas aus, denn irgendwann hatte Kali ihn über den Bock gebunden, und ich habe mich einfach oben auf ihn drauf gesetzt. Rittlings aber falsch herum. Wie ich gerade anfange seinen Po als Percussiontrommel zu benutzen, rauscht Nica rein und will auch mal gucken….
Au, weia. Drei Dominas am Werk.
OK, 1 Domina und 2 Bizarrladies.
Jetzt muss der Herr mit dem Percussion-Po auf den Knien den Flur putzen und trägt dabei ein sehr hübsches Schürzchen. Kali ist mit der Peitsche hinter ihm her.
Für alle, die damit nichts anfangen können, das macht ihm Freude.
Nica und ich sitzen nun wieder an unseren Computern in der Küche.
Dann kommt noch der angekündigte Klaus.
Ein sehr sympathischer Mann, dem seine Frau immer frei gibt für solche „Events“
Er liebt Analstimulation, und ist aber leider ein etwas toter Fisch… Was das ist, da komme ich sicher Morgen oder am Samstag noch dazu.
Ich bin durch für heute.
Die Küche ist leer, aber die Computer der beiden anderen stehen noch da, und Geld liegt hier auch noch verstreut auf dem Tisch. Dann sind sie wohl mal rüber in den Imbiss.
Ich gehe nun wieder mal Putzen, und wir lesen uns Morgen wieder.
Hier geht es zu Tag 2 meines 3-Tage-Berichts
Hier geht es zu Tag 3 meines 3-Tage-Berichts
Hier noch mal die Webseiten der erwähnten Kolleginnen und des Studios:
Studio Nordic -> www.studio-nordic.de
Madame Kali -> www.madamekali.com
Nica Nordic -> www.studio-nordic.de/nica-nordic/
Amely Pain -> www.amelypain.com