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Es war einer der Tage im LUX, an dem tatsächlich Mal richtig was los ist. Unser interner Raumbelegungsplan zeigte nur wenige Lücken, und ich hatte das Gefühl, dass ich den ganzen Tag nur eine Waschmaschine nach der anderen betätigte. Und dann klingelte mein Telefon.
Ich mag Anfänger-Sessions, und ich mag auch spontane Besucher, aber war denn überhaupt ein Zimmer frei?
Normalerweise ist es ja eher gemütlich und ruhig bei uns im LUX, aber es gibt eben Tage, da liegt irgendwas in der Luft…
Aber ich hatte Glück, der Stahlraum war frei.
OK.
„Was ist es denn, dass du gerne ausleben möchtest?“ fragte ich meinen SM-Anfänger am Telefon. Die Antwort kam etwas zögerlich, denn man ist es ja nicht gewohnt so direkt gefragt zu werden, und schon gar nicht ist man es gewohnt über seine sexuellen Abgründe zu reden. Gerade Anfänger müssen sich diese ja erst Mal selber eingestehen.
Ich weiß das natürlich alles. Trotzdem stelle ich die Frage, denn ich muss ja wissen, ob derjenige überhaupt richtig bei mir ist. Es ist ja nicht so, dass wir Dominas jeden Fetisch bedienen können.
Aber der Anrufer war richtig bei mir. Er druckste etwas rum. Es war aber schnell klar, dass er sich mir ausliefern wollte und benutzt werden wollte. Körperkontakt sei ihm sehr wichtig. Er erzählte, dass er schon Erfahrung mit Tantra-Massagen habe, und auch schon dominante Tantra-Massagen genossen habe.
Nun wolle er aber ein wenig mehr…
Gut, was auch immer das heißen mag. Früher hat mich sowas total nervös gemacht, denn ich hab mich sehr unter Druck gesetzt gefühlt. Ich dachte, dass ich nun die Königsdisziplin vollbringen müßte. Mittlerweile weiß ich, dass ich das nicht muss, oder dass die Königsdisziplin gar nicht so schwer ist. Es geht darum, dass wir den Wunsch nach einer ganz besonderen Hingabe verstehen. Man könnte es auch Unterwerfung oder Kontrollverlust sagen oder von kompletter Auslieferung sprechen, aber das sind Worte, die Anfängern schwer über die Lippen gehen. Das müssen wir Dominas dann zwischen den Zeilen lesen. Und je mehr Erfahrung man hat, um so leichter liest es sich.
Jetzt hatte ich aber bezogen auf die bevorstehende Session ein Problem. Der Stahlraum im LUX ist wirklich genial, aber doch etwas kalt und schlicht. Wie sollte ich denn dort eine sinnliche und vertrauensvolle Stimmung erzeugen? Hmm, wie machen das die anderen? Wir haben einige Kolleginnen bei uns im LUX, die haben wirklich ein sensationelles Händchen dafür, die Räume umzugestalten. Da werden Tücher und Matten zu Hilfe genommen, Blumenarrangements verteilt oder Sägespäne oder was weiß ich. Ich war schon manches Mal echt beeindruckt.
Ich schaltete mir dabei schöne Musik an und bekam immer mehr Lust auf die Session. Kerzen wurden verteilt und das Licht abgedunkelt. Ich drappierte einen meterlangen Seidenschal über das massive Stahlgerüst. Und dann legte ich die Bodenmatte in die Mitte des Raumes und bedeckte sie mit einem hübschen weißen Laken und gemütlichen Kissen. Als Dekoration eine Feder zwischen die Kissen.
Die Getränke standen bereit.
Es konnte los gehen….