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Reise-Dominas haben ja kein gutes Image. Die Gäste halten einen für flatterhaft und beschweren sich, dass man immer nicht da ist wo sie sind. Die Studiobetreiberinnen sind reserviert, denn sie suchen ja eher zuverlässiges Personal, welches regelmäßig da ist. Gastdamen bringen angeblich Zickenalarm mit sich und picken sich immer nur die Rosinen unter den Kunden heraus.
Klar, das kann ich alles verstehen.
Aber ich habe mich trotzdem für eine Zeit des Rumreisens entschieden.
Warum?
Es gibt dabei zwei triftige Gründe.
Zum einen reise ich einfach gerne. Es macht mir Spaß neue Gegenden und Städte zu erforschen. Ich finde es z.B. toll in München zu arbeiten und zwischendurch Mal in die Pinakothek zu gehen oder im Englischen Garten zu joggen. In der Schweiz hänge ich gerne noch einen oder zwei Tage zum Bergwandern oder Langlaufen dran, und in Berlin lasse ich mich einfach treiben von den vielen Dingen, die es dort zu erleben gibt.
Das ist für mich fast wie Urlaub.
Der zweite Grund sind die neuen Kolleginnen und die Studios. Es gibt so viele wirklich faszinierende Kolleginnen, die mich begeistern und von denen ich viel lernen kann oder zumindest neuen Input bekomme. Auch die Auseinandersetzung mit den Kolleginnen aus anderen Städten finde ich sehr fruchtbar.
Manches Zusammentreffen ist leider auch nicht fruchtbar, sondern gestaltet sich eher tragisch. Aber auch diese Frauen finde ich interessant, denn das zeigt die ganzen Facetten unserer Branche.
Wie sind die Kolleginnen zu ihrem Job gekommen? Warum? Wie arbeiten sie? Was ist ihre Motivation?
Das sind Fragen, die extrem unterschiedlich beantwortet werden.
Apropos Studio - neue Räume und neue Spielgeräte reizen mich und regen meine Kreativität an. In der Regel kehre ich energiegeladen wieder nach Hause zurück.
Es ist aber nicht nur die Hardware verschiedener Studios, die mich anzieht, sondern auch die Philosophie, die jeweils dahinter steht. Machmal ist die Idee dahinter sehr simpel und einfach und machmal ist es eine wahre Magie. Damit geht auch ein jeweiliges Geschäftskonzept einher.
Manche Unternehmen sind klug durchdacht, und mache haben sich einfach so ergeben.
Beides kann funktionieren.
Begeistern kann ich mich, wenn ein Studio etwas wirklich Besonderes zu bieten hat, wo man sehr deutlich das Herzblut der Betreiberin (zumeist sind es ja Damen) erkennen kann. Im Kleinen meine ich damit die liebevoll gebastelte Gardinenstange vor der Tür in Lady Tanjas Schlösschen in Hamburg Harburg 1) und im Großen meine ich die Beamer-Show im Hotel Biz`Art in Uster bei Zürich.
Für mich gibt es noch sehr viel zu entdecken, denn ich möchte im nächsten Jahr ein eigenes kleines Bizarr-Studio in Berlin aufmachen.
Dabei will ich die Kolleginnen, die ich jetzt besuche nicht aushorchen, sondern mich auf Augenhöhe mit ihnen austauschen. Ich denke langfristig eher an einen deutschlandweiten Studio-Verbund als an ein überregionales Konkurrenzdenken. Über die Wichtigkeit von Vernetzungen hat sogar Applegrü nder, Steve Jobs, kurz vor seinem Tode visioniert, denn er meinte, dass die Suchmaschinen demnächst von Empfehlungsplattformen abgelöst werden.
zu 1)
Das Schösschen von Lady Tanja gibt es leider nicht mehr.
Die wunderbare Kollegin hat sich nun anderen Dingen zugewandt.