Carina heißt die neue Kollegin im Berufsverband, die so lebhaft von ihrer Arbeit im Laufhaus erzählt. Sie entflammte meinen eingeschlafenen Rotlichtfetisch neu. Dieser meldete sich zu Corona schon als wir Huren die Herbertstraße in Hamburg zu einem Protestort gemacht hatten gegen die ewig langen Schließungen. Ich sah mich schon in einem der Fenster sitzen... Das selbe hatte ich in Amsterdam bei einem Urlaubstrip auch schon.
Dann erzählte eine andere Kollegin von einem coolen Laufhaus in Ingolstadt, wo man nicht auf dem Hocker vor der Tür sitzen muß, sondern einen Schaukasten neben der Zimmertür hat. Ich habe mir das im Sommer angeschaut, aber irgendwie nie einen Termin gemacht.
Aber dann kam Carina.

Ihr Laufhaus ist in Kiel und hat den kreativen Namen "Eros-Center".

Die Nachricht von meinem Vorhaben ging schnell unter den Kolleginnen in Berlin rum, und eine meinte gleich, dass sich mitkommen wolle. Zoe Sabot, wollte das auch schon immer mal ausprobieren.

Carina nahm uns beiden Greenhorns an die Hand und coachte uns.
Wir beide wollten uns natürlich schon 4 Wochen vorher um ein Zimmer kümmern. So kennen wir das. Carina mußte sicher ein Grinsen unterdrücken, erklärte uns aber in aller Seelenruhe, dass man im Laufhaus eigentlich gar nicht reservieren braucht, sondern einen Tag vorher Bescheid sagt. Man kann sogar einfach vor der Tür stehen und gleich anfangen.

OK, was muss man denn so alles mitbringen in einem Laufhaus?
Möbel sind da, Badzimmer und Klopapier inclusive.... ansonsten muss man irgendwie alles selber mitbringen.
Gut, Reisedamen sind es gewohnt mit einem riesen Koffer unterwegs zu sein. Aber Handtücher und Bettlaken mitschleppen ist schon noch was anderes.
Nun gut. Zoe und ich gingen einkaufen. Wie viele Handtücher und Bettlaken braucht man denn so? Carina meinte ganz trocken, dass man ja vieles auch im Stehen macht oder ein Handtuch über das Bett wirft... und die Bettwäsche nicht so oft wechseln muss.

"Die sind ja eh nur 10 Minunten da."

Es gibt auch Waschmaschinen im Laufhaus, die wir Damen nutzen können, aber darauf wollten Zoe und ich uns lieber nicht verlassen, dass die funktionieren oder gerade frei sind. So reisten wir beide mit großem Koffer an.

"Und was nimmt man denn so?" wollten wir von Carina wissen. "Geht bei 50 Euro los," erklärte Carina "das ist dann Französisch und Verkehr in zwei Stellungen. Alles andere kostet Aufpreis. Das jeder Handschlag extra kostet, kannte ich noch von ganz früher, als ich vor 30 Jahren in Hamburg mal in einem Club gearbeitet habe, und an den Verhandlungen der Extras kläglich gescheitert bin.

Wir sind da.
Eros-Center direkt am Kieler Hafen und mitten in der Stadt.

Florian nimmt uns im Empfang. Er ist ja eigentlich Sozialarbeiter und deswegen nach Kiel gekommen, aber.... wir erfahren nicht, wieso er nun hier im Eros-Center ist. Egal. Er ist wirklich sehr nett und immer für uns da, wie er sagt. Wenn wir ein Problem haben, sollen wir kurz klingeln, er kümmere sich.
Dann hat er sogar noch vor unseren Augen die Kloschüsseln in unseren Zimmer geputzt. Naja, da hatte Carina uns ja schon vorgewart, dass man erst mal putzen muss. Ja, das war trotz der nun sauberen Kloschüsseln dringend nötig. Kein Problem. Das habe ich woanders auch schon erlebt.

Wir sind im dritten Stock.
Carina hat ihr Zimmer an Ende des Ganges.
Eines von unseren beiden Zimmern ist dort gegenüber und ein etwas größeres ist vorne am Gang. Das bekomme ich, und Carina und und Zoe bauen sich hinten am Ende des Ganges zwei schöne Sitzgelegenheiten halb im Flur auf. So können die Ankommenden sehen, dass hinten auch noch welche sind. "Naja, die gehen sonst oft nicht bis nach hinten in den Gang, sondern drehen vorher wieder um....", erklärt Carina.

Jedes Zimmer hat ein Badezimmer. Hab schon Schlimmere gesehen, aber toll ist was anderes.
Egal.
Das Wasser ist warm.

Es gibt tatsächlich frische Bettwäsche. Cool. Dann muß mein Schlafsack doch nicht zum Einsatz kommen. Das Bettlaken habe ich vorsichtshalber gleich durch mein Mitgebrachtes ausgetauscht. Sauberkeitsansprüche sind ja doch sehr unterschiedlich.... hüstel...

Und dann ging es los. Ich zug meinen roten Body an. Dazu Halterlose und meine geliebten Pantoletten Heels.

Es war einfacher als ich dachte.
Die Männer spazieren den Gang entlang und gucken verschämt nach unten oder nur gerade aus. Manche bleiben stehen, wenn man sie anschaut und "Hallo" sagt.

Neben mir die rumänische Kollegin, Kristina, macht das schon sehr lange und hat natürlich noch ganz andere Sprüche auf Lager.

Lana, die ebenfalls rumänische Kollegin von gegenüber raucht eine nach der anderen. Im Gang ist das erlaubt.

Carina hatte schon zwei Kunden als wir kamen, und Zoe hatte auch gleich einen. Sie war ganz begeistert, wie einfach das war und wie schnell das ging für 50 Euro - nach 10 Minunten war der wirklich schon wieder draußen.

Dann ging es bei mir auch los. Sympathischer Mann in meinem Alter, aber irgendwie sehr unentspannt. Das lag aber nicht an mir, sondern er brachte das schon mit.
50-Euro, schnelle Nummer. So richtig fallen lassen konnte er sich nicht, zuerst störte das Geräusch des Bettes (das ist wirklich total harmlos), dann war noch was... "Du mußt das wohl mit der Hand machen...". Gerne. Und Tschüß.

Dann warten.
Und warten. Und warten...

Ich bekam etwas Panik, dass ich vielleicht die Tagesmiete gar nicht schaffe....

Es war ja schon 17:00 Uhr. Aber Carina beruhigte mich, denn nachts würde es im Moment viel besser laufen.

Ich war hinten im Gang und quatschte mit den beiden.
Die beiden saßen auf ihren Stühlen, und ich stand locker rum. Dann kam einer angeschlendert - den verwickelten wir drei gleich in ein witziges Gespräch. Er wollte eigentlich nur ein wenig entspannten. Eine schöne Massage. "Aber schon eine erotische Massage," fragte ich mit einem Zwinkern nach.
Er konnte sich dann nicht entscheiden zu welcher von uns dreien er gehen sollte.
Ich nahm die Situation dann in die Hand und schlug vor er solle einen Buchstaben sagen und welche von uns dreien im Alphabet am dichtesten dran ist, hat gewonnen.
Er nannte P.
Da ist von C wie Carina.
Z wie Zoe und J wie Johanna. Gewonnen!

Ich entführte ihn gleich in mein Zimmer.
Er war ein sehr angenehmer Mensch. Dienstreise. Kommt aus Kassel. Er sei eher konservativ und wolle ja nichts Großes, sondern nur eine schöne gemütliche Zeit.
Aha... gemütlich.
"Also, eine halbe Stunde ist da ja eigentlich etwas hektisch....", ich mußte gar nichts mehr sagen, da war die Stunde schon abgemacht.
Wow - 200 Euro.
Massage kann ich... Er solle sich mal gemütlich auf den Bauch auf das Bett legen...
Mit der Errektion klappe es gerade nicht so, denn Medikamente usw....
Kein Problem. Ist ja gar nciht so wichtig....
Aber ich hab da dann doch den Toten erweckt. Ein simpler Vibrator hilft schon enorm. Erstaunlich ist ja immer wieder, dass es Menschen gibt, die keinen Magic Wand kennen.
Und dann hat er super gut reagiert auf Prostata-Stimulation mit dem Vibrator. Natürlich von außen. Alles andere wäre ja übergriffig gewesen..... und ähm... das kostet natürlich EXTRA. hüstel....

Abends kamen dann drei Jungs - äh, junge Männer - gemeinsam.
Wir drei umwarben sie natürlich.
Der eine traute sich nicht, und die anderen beiden verschwanden mit Carina und Zoe.

22:00 Uhr.

Eigentlich wollten wir noch an die frische Luft. Aber die beiden hatten ja nun zu tun....

23:00 Uhr.

Nachspaziergang zu dritt durch die Kieler Innenstadt.
Dann Einkehr bei einem coolen Imbiss um die Ecke des Eros-Centers, der bis spät in die Nacht auf hat.