Berlin: Mein privates SM-Spielzimmer

Einladung an alle, die Studioatmosphäre nicht mögen

Johanna Weber -- 31.12.2014   Themen: Studios

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„Mensch, lass uns die Deckenkonstruktion doch gleich bauen und nicht mehr warten.“ Meine Kollegin Emma Steel lehnte mit der Bohrmaschine in der Hand in der Zimmertür und betrachtete wohlwollend meine mittelmäßigen Fähigkeiten beim Wandweißeln. „Ist schon klar, warum ich Domina und nicht Anstreicherin geworden bin...“, grummelte ich und schaute auf meine reichlich mit Farbe eingesaute olle Hose.

Emma lies sich aber nicht vom Thema ablenken: „Wenn wir das Unterfangen gleich in Angriff nehmen und nicht mehr hinausschieben, dann bekommst du auch deinen Spiegel über dem Bondagebett.“
Ja, ist mir super wichtig.

Ich steh nun Mal auf Spiegel.

Und ich habe mich schon so oft gefragt, warum viele Dominastudios, nicht über dem Bett, der Bondageliege und/oder dem Gynstuhl einen Spiegel montiert haben. Das fehlt oft komplett. Ist mir ein Rätsel.

Es gibt doch nichts Großartigeres, als den Spielpartner im Liegen zu fesseln und ihm dann das Kunstwerk mit eigenen Augen vorzuführen. Man muss ihm lediglich die Augenbinde abnehmen, und er kann in den Spiegel direkt über sich schauen........ Die missliche Lage. Fixiert, ausgeliefert, hilflos.

Aber ich schweife gerade ab.

Also, Emma und ich wollten unser gemeinsames „Arbeitszimmer“ eigentlich erst Mal einrichten und es dann ein wenig wirken lassen... Den Kraftakt mit den Balken unter der Decke wollten wir eigentlich noch ein wenig hinten an stellen, denn bei unberechenbaren und maroden Altbauwänden kann das schon Mal etwas aufwendig werden. Aber solche Vorrichtungen sind eigentlich ein MUSS. Hängebondage, Slings, Flaschenzüge, Liebesschaukeln, Haltegriffe für Trampling,.... Und auch sonst könnte man ja so dies und jenes Körperteil Mal hochbinden müssen....

Gesagt, getan.

Die Balken sind inzwischen montiert, und wir sind beide sehr zufrieden mit unserem Werk. Auch handwerklich haben Emma und ich uns als gutes Team herausgestellt. Das ist eine sehr gute Basis, denn eigentlich wollten wir ja zusammen ein Dominastudio in Berlin eröffnen. Wir sind nicht blauäugig und ahnten schon, dass dies schwierig sein würde. Aber das sich dies soooooo schwierig gestalten würde, haben wir nicht gedacht.

Seit 1,5 Jahren suchen wir erfolglos nach Räumen für unser Studio. Wenn wir Mal einen Vermieter fanden, der mit unserem Gewerbe kein Problem hatte, dann schlugen Stadtplanung und Baubehörde zu.

„Nein, dort geht das nicht.....“ Ich habe dazu einen separaten Bericht geschrieben, und will dies hier nicht auswalzen.
Aber wir geben nicht auf und suchen weiter.

Und bis dahin arbeiten wir bei uns Zuhause.

Adresse wird bei Terminvergabe verraten.

Ja, das ist alles LEGAL. Es handelt sich um ein klassisches Wohnungsbordell wie es das Eckpunktepapier der Bundesregierung beim Thema Erlaubnispflicht für Prostitutionsstätten beschreibt:

„Eine Ausnahme von der Erlaubnispflicht soll gelten, wenn eine einzelne Person eine Wohnung für ihre eigene Tätigkeit als Prostituierte selbst nutzt (Wohnungsprostitution durch die Wohnungsinhaberin)“

Trotzdem soll das nur eine Übergangslösung sein, denn wir wünschen uns immer noch ein eigenes Studio, was allerdings den privaten Charakter beibehalten soll. Wir suchen weiter.

Und was macht unser Spielzimmer denn nun eigentlich so toll?

Nein, wir meinen nicht, dass unser Raum toller ist als alle anderen Dominastudios in Berlin. Aber es ist eben unser eigener Raum, den wir mit Leben füllen.

Prima ist z.B. unsere Sprossenwand. Ich als alte Sportlerin kam auf die Idee und wollte eine im Fachhandel kaufen. Emma meinte, eine Gebrauchte würde viel besser in unseren Raum passen. Und genau so eine fanden wir auch unter Kleinanzeigen. Echt besser als jedes Andreaskreuz. So viele Fesselmöglichkeiten... Wir sind beide hingerissen.

Und wo wir schon beim Sport sind - da gibt es zu der Sprossenwand auch ein sogenanntes Schrägbrett, welches üblicherweise für Situps und solche schlimmen Dinge benutzt wird. Wir haben das zweckentfremdet und ein 1a Rollbrett draus gemacht, worauf sich sehr gut jemand festbinden läßt...

oder damit durch die Gegend rollen,

oder das Brett an die Sprossenwand festmachen,

oder drüber stellen und einen Blick unter den Rock gewähren,

oder Pipi machen,

oder drüber hocken und sich lecken lassen,

....

Genial ist auch Emmas Gynstuhl, der schon seit Jahren bei ihr im Keller auf seinen Einsatz gewartet hat. Wunderbar. Ich bin entzückt. Es gibt solche und solche Gynstühle, aber unserer ist wirklich bequem, praktisch und sieht gut aus. Keiner von diesen tonnenschweren und schweineteuren OP-Stühlen, sondern ein echter Fetisch-Sitzplatz.

Und dann mein blauer Designer-Sessel für die Domina. Ja, ich habe mich schon sooooooooo oft gefragt, warum es in fast allen Studios keine adäquaten Sitzgelegenheiten für das Vorgespräch in den Zimmern gibt. Ich mag einfach nicht gerne dabei auf der Bettkante sitzen. Das hat so was von „Mach schnell und gib mir die Kohle, wir wollen uns mit dem Gelaber nicht so lange aufhalten.“ Ich mag das nicht. Emma auch nicht.

Natürlich wollen auch wir die Kohle, aber wir wollen auch den Menschen.

Und den trifft man oft nur wenn man sich ausreichend Zeit für das Vorgespräch nimmt. Nur so kann man wirklich wissen, was es braucht um die Session richtig gut zu machen. Auch eine Domina kann nicht Gedanken lesen. Selbst eine sehr erfahrene Domina kann das nicht.

Und was ich noch toll finde an unserem SM-Gemach ist, dass wir Platz haben zum Spielen. Wenn der vorhandene Freiraum nicht ausreichen sollte, kann das Bondagebett, welches im übrigen auch für Tantra-Massagen super geeignet ist, beiseite gerollt werden. Ja, vielseitig ist unser gemütliches Zimmerchen.

Wir sind natürlich noch nicht fertig mit Allem, aber das ist das Spannende, dass wir nun endlich alle die Spielzeuge kaufen können, die uns jeweils schon immer Mal vorschwebten. Nach und nach kann immer was dazu kommen.

Emma steht ja auf Masken. Sie hat da schon eine meiner Meinung nach sehr imposante Auswahl, aber diese wird noch erweitert. Ich werde selber demnächst einen Masken-Kurs bei ihr buchen. Privat natürlich :-)

Und ich selber will unbedingt eine Liebesschaukel haben, denn damit kann man super vielseitig spielen, und ich träume auch von einer Fickmaschine. Blöderweise ist genau die, die ich haben will, gerade nicht lieferbar. Aber so kommt nach und nach immer Mal wieder was Neues in die Räume. Das ist ja auch klasse.


ProstituiertenSchutzGesetz, ProstSchG
in Abschnitt 3 finden sich Regelungen für Prostitutionsstätten -> https://www.gesetze-im-internet.de/prostschg/

Stellungnahme des BesD dazu -> https://www.bmfsfj.de/anhoerung-regulierung-prostitution-stellungnahme-panel-2.pdf

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